Der Schmollerplatz

Der Schmollerplatz - Ein Kiezanger für alle

Der Schmollerplatz als grüne Oase in unserem Kiez: Naherholung und Stadtnatur, Vielfalt und Artenschutz, entspannte Kultur und nachhaltige Kreativität, Gemeinschaft und aktiver Klimaschutz. All diese Facetten nebeneinander und miteinander vereint - das ist nicht nur eine gemeinschaftliche Vision für den Schmollerplatz, sondern entspricht auch der behutsamen Umgestaltung, die er aktuell erfährt. Grundlage hierfür ist ein Pflegevertrag, den die KungerKiezInitiative mit dem Bezirksamt geschlossen hat. Dieser läuft den gesamten Zeiraums des Projekts.

Hier gibt es alle aktuellen Updates und Infos über den Kiezanger auf dem Schmollerplatz. Von oben nach unten findet Ihr die neuesten Posts.

 

28.09.2024 // Altweibersommer

Jetzt ist Altweibersommer, der so heißt, weil jetzt die Spinnen ihre Netze spinnen - der Flugfaden, den die Spinnen produzieren und auf dem sie durch die Luft schweben, erinnert die Menschen an das graue Haar alter Frauen. Mit „weiben“ wurde im Althochdeutschen das Knüpfen der Spinnweben bezeichnet. Damit sie dies tun können, muss es Gräser geben, an denen sie ihre Netze aufhängen können. In diesen Netzen kann sich Tau fangen und an trockenen Tagen für Feuchtigkeit sorgen. Deswegen ist das Gras auf dem Schmollerplatz lang. Es dient dazu, Feuchtigkeit im Boden zu halten und bietet Kleinsttieren Lebensraum. Und wenn Gräser sich selbst aussähen können, bieten sie ganz von allein im Winter Futter für Mäuse und Vögel.

Anfang Oktober schneiden wir den Bereich um das Insektenhaus kniehoch zurück (und nicht niedriger, damit sich Kleinstlebewesen, Insekten und Mäuse zum Überwintern zurückziehen können). Wir warten einige Tage, bis die Samen herausgefallen sind, nehmen die Pflanzenreste dann weg und legen ihn auf den Kompost. Die Reste wegzunehmen ist wichtig, damit kein Humus und nährstoffreicher Boden entsteht, da es sich um eine Magerwiese handelt.

Den Saum der Grünfläche werden wir nicht bewirtschaften, damit sich im Winter Kleintiere und Insekten dort aufhalten können.

21.05.2024 // Arbeitsgruppen

Infolge der Veranstaltung vom 14.5. gibt es aktuell bei uns zwei Gruppen für interessierte Aktive: Wer sich zum Thema Veranstaltungen auf dem Schmollerplatz treffen möchte, kann zum offenen Termin "Demokratisch mitgestalten" kommen, jeden 1. und 3. Dienstag im Monat von 17.30 bis 19 Uhr in der Galerie KungerKiez.

Wer beim Gärtnern mitmachen möchte, ist zum wöchentlichen Termin "Freitägliches Gärtnern" eingeladen - immer von 15 bis 17 Uhr.

Eine weitere Untergruppe zum Thema Sperrung der Heidelberger Straße wird von der Unterschriftenliste betreut. Wir vermitteln gerne den Kontakt.

 

16.05.2024 // Ergebnisse der Umfrage

Das Prima Klima Lebenswelt-Projekt endet im November 2024 und somit auch - zumindest vorerst - der vertragliche Rahmen für die Pflege und Gestaltung des Schmollerplatzes aus nachbarschaftlicher Hand. Ziel des gemeinschaftlichen Vorhabens war und ist es, eine behutsame Umgestaltung des Schmollerplatzes zu ermöglichen, die eine naturnahe Umgebung für Mensch, Tier und Pflanzen schafft.

Mit der Umfrage sollte ein Meinungsbild entstehen, wie die Nachbarinnen und Nachbarn das Projekt bis zum jetzigen Zeitpunkt bewerten. Die Ergebnisse der Umfrage gibt es hier als Download.

14.05.2024 // Nachbarschaftstreffen

Gemeinsam mit den Organisator*innen der Unterschriftenliste informieren wir über unser Tun auf dem Schmollerplatz und geben den Anwohnenden Gelegenheit zur Äußerung. Es soll der Beginn eines gemeinsamen Prozesses auch mit unterschiedlichen Ansichten sein. Herr Glüsenkamp, Leiter des Grünflächenamtes, spricht über die Platzgestaltung und die Sperrung der Heidelberger Straße. Von Bezirksseite steht in den nächsten Jahren eine Umgestaltung des Platzes an (Freiraumkonzept) an, zu der das Amt zu gegebenen Zeit eine Bürgerbeteiligung veranstalten wird. Bis dahin besteht weiterhin die Chance, erste Impulse zu geben und manches zu erproben, immer an den Gegebenheiten und dem Nachhaltigkeitsfaktor ausgerichtet und in ständiger Abstimmung mit dem Amt über alle gärtnerischen und gestalterischen Maßnahmen.

22.01.2024 // Umfrage zu den Veränderungen auf dem Schmollerplatz

Der Winter lässt gerade die gärtnerischen Tätigkeiten auf dem Schmollerplatz ruhen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um Eure Meinungen über das bereits Geschaffene auf dem „Kiezanger“ einzusammeln und daraus für die kommende Gärtnersaison wertvolle Impulse abzuleiten.

Das ist gerade auch deshalb von besonderer Bedeutung, da das Prima Klima Lebenswelt-Projekt Ende 2024 endet und somit auch zumindest vorerst der vertragliche Rahmen für die Pflege und Gestaltung des Schmollerplatzes aus nachbarschaftlicher Hand. Wir als auch natürlich der Bezirk machen sich folglich Gedanken darüber, wie es mit der Pflege und Gestaltung des Schmollerplatzes ab 2025 weitergehen kann. Lasst uns also eure Meinungen und eure Wünsche bezüglich des Schmollerplatzes wissen und nehmt an der Umfrage teil:

https://survey.lamapoll.de/Schmollerplatz/de

Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 3 Minuten. Die Teilnahme ist bis zum 20.02.24 möglich.

 

12.02.2023 // Ausstellung: Der Schmollerplatz – Fotografien, Pläne, Texte, O-Töne

Foto: Werner Gesche

Wir haben Dokumente gesammelt, Interviews geführt und die Geschichte des Schmollerplatzes skizziert. Leben ist Wandel! Alle sind herzlich eingeladen, sich die Ausstellung bis 26. Februar 2023 in der Galerie Kungerkiez anzusehen. Die Berichte der Augenzeugen sind auch digital verfügbar in unserer Soundcloud! Die Wanderausstellung kann ausgeliehen werden - bei Interesse gerne melden!

 

Ideen für den Kiezanger

Erproben neuer Konzepte und Ideen: Mehrwerte für den öffentlichen Raum

Auch es gibt Raum für Modellversuche, also für ein freies Ausprobieren und kreatives Schaffen: So sind im Frühjahr 2023 provisorisch erste Sitzgelegenheiten entstanden. Damit wollen wir testen, ob wir die Aufenthaltsqualität für Alt und Jung auf dem Platz verbessern können, ohne den ruhigen Charakter des Platzes dabei zu kompromittieren. Bisher mit großem Erfolg!

Ein weiterer Modellversuch dreht sich aktuell rund um das Thema Hunde und Hundeauslauf: Können wir den Hunden der Anwohner:innen auf dem Platz einen leinenfreien Auslauf ermöglichen, ohne dass sie dabei den ganzen Platz für sich okkupieren? Hierfür wurde gemeinsam mit Anwohnenden ein zeitlich begrenzter Modellversuch und eine Umfrage im März 2023 vereinbart - wir sind gespannt, was die Auswertung ergibt!

Kultur, Workshops & Festmahle

Kinder, die ihre eigenen Vogelfutterkugeln herstellen. Nachbarn, die Pflanzensamen tauschen und vorziehen. Heranwachsende, die ihren eigenen Hulahoop-Reifen basteln und eigene Draußenspiele erfinden. Ein Kinoabend im Spätsommer. Ein Spaghettifest zum Jubliäum. Ein Konzert mit Musik, live, aber ohne Stromverstärker. Ob Workshops, Kulturveranstaltungen oder kleine Feste -  das sind die Momente, in denen dieser ruhige Ort auf eine ganz besondere Art eine sanfte aber sprühende Lebendigkeit erfährt, wo Nachbar:innen sich begegnen und kennenlernen, wo gelacht, diskutiert, gesungen, getanzt und gelauscht wird, kurz: wo das Leben und der Kiez sich von seiner schönsten Seite zeigen darf.

Freitägliches Gärtnern – Anwohner:innen gestalten und pflegen den Kiezanger gemeinsam

Jede Woche treffen sich Anwohnende zum „Freitäglichen Gärtnern“ und schaffen neue Räume für Pflanzen, Tiere und uns Menschen: Seit Februar 2022 wird der Platz gemeinschaftlich nachhaltig umgestaltet und neu organisiert. Wichtig ist dabei auch die regelmäßige Pflege des Platzes: Müll sammeln und Mülleimer leeren, Unkraut jäten, Pflanzen in den heißen und trockenen Sommermonaten gießen, das Laub im Herbst zusammenrechen – all das wird gemeinschaftlich geleistet.

Was bisher (gärtnerisch) geschah...
  • Gemüse und Blumen für Balkon und Garten: unter fachkundigere Anleitung wurden Samen in Pflanztöpfchen eingebracht und einige Wochen später umgetopft.
  • Ein kleines Färberpflanzenbeet wurde angelegt: Färberwaid, Färberdistel, Färberkamille und Wilde Malve wurden gepflanzt.
  • Am „Langen Tag der Stadtnatur“ gab es einen Workshop: Färben mit Pflanzen und Naturmaterialien.
  • Im Mai, nach den Eisheiligen, fand unsere alljährliche Pflanzentauschbörse auf dem Schmollerplatz statt.
  • Mehrere Hochbeete (im 3-Schichtenaufbau) wurden gebaut und bepflanzt. Die Palettenholzrahmen aus dem Kiezgarten wurden dafür recycelt.
  • Ein Container für die Lagerung von Material wurde aufgestellt. Das Dach des Containers wurde mit Folie, Vlies und einem Granulat aus Naturbims, Leichtlava, Rinden- und Grünkomposts bestückt und extensiv mit verschiedenen Sedumarten bepflanzt. Der Abfluss des Regenwassers wird in einem Wassercontainer (Hydroponik-Tank) gesammelt.
    Die Außenwände des Containers werden zudem als Infopoint für Veranstaltungen im Kiez genutzt.
  • Ein Insektenhaus wurde als Brut- und Niststätte für Wildbienen und andere Insekten errichtet, verankertund in mehreren Workshops fachgerecht mit Totholz, Geäst und Holzröhren bestückt. Die Rückseite wurde Lehm verputzt, um den Insekten ein erstes Baumaterial zu bieten und um gegen Wind und Regen zu schützen.
  • Rund um das Insektenhaus wurde ein Sandarium für erdnistende Wildbienen und -hummeln angelegt. In dem ungewaschenen Sand mit Lehm- und Tonanteil können die Insekten ihre Nisthöhlen anlegen und mit ihren Eiern und Pollen befüllen.
  • Zusätzlich wurde eine Magerwiese um Insektenhaus und Sandarium angelegt, die den Insekten ein heimisches Nahrungsangebot bieten soll. Auf ca. 70 qm wurde die Grasnabe entnommen und der Boden mit Sand „entmagert“, damit dort heimische Wildblumen, die gesät wurden, einen artgerechten Nährboden finden.
  • Essbare Stadt für Mensch und Tier: 10 Beerensträucher wurden gepflanzt: Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere, Blaubeere, Heidelbeere
  • Fünf Obstbäume wurden gepflanzt: Apfel, Zwetschge, Süßkirsche und zwei Birnen
  • Eine Benjeshecke und weitere Totholzhaufen wurde angelegt, die Kleintieren einen Rückzugsraum bieten.
  • Mit unserem Balkenmäher mähen wir zwei- bis dreimal extensiv die Grünfläche. Die Schnitthöhe vergrößert sich, dadurch wird das Bodenleben und die Insektenbrut besser geschützt.
  • Auf dem kompletten Schmollerplatz wurden invasive Pflanzen - wie z.B. der Götterbaum - entfernt.
  • Zwei Schilder „Kiezanger“ wurden angebracht, die über das Gemeinschaftsprojekt informieren. Auf unsere Initiative wurden weitere Schilder vom Amt installiert, die auf den „Leinenzwang für Hunde“ hinweisen.
  • Im Herbst wurden die großen Laubmengen regelmäßig geharkt und das Laub als Mulch im Traufbereich der Bäume genutzt
  • Teile des kaputten Metallzaunes auf der Westseite wurden entfernt und mit der Pflanzung einer Naturhecke aus heimischen Hölzern begonnen: Weißdorn, Holzapfel, Ginster, Faulbaum und Liguster
  • Im Spätherbst wurden mehr als 600 Frühblüher auf den Wiesen gepflanzt: Krokos, Schneeflocken, Hyazinthe, Märzenbecher & Narzissen
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